Video von Rezo

Rezo: “Die Zerstörung der Presse”

Rezo hat es wieder mal geschafft. Mithilfe eines Youtube-Videos bringt er die gesamte Pressewelt ins   Wanken. Die Reaktionen der Verlage zeigen deutlich, dass Rezo einen wunden Punkt getroffen hat.

 

In seinem einstündigen Video mit dem Titel „Die Zerstörung der Presse“ versucht der Youtuber Rezo Missstände in der deutschen Pressewelt, die immer häufiger Grund für Misstrauen und Verachtung sind, aufzuzeigen und zu veranschaulichen. Er geht dazu zunächst ausführlich auf die aktuelle Verbreitung vieler „Verschwörungsideologien“ ein. Diese erscheinen nämlich für einige Menschen in der Bevölkerung als echte Alternative zu wissenschaftlichen Berichten und Prognosen.          

Personen wie Ken Jebsen oder Attila Hildmann bedienen sich dabei ganz einfacher Mittel, um ihre Erzählungen zwar glaubhaft zu machen, jedoch immer mit der Möglichkeit, derartige Vorhersagen im Nachhinein zu relativieren. Diese Methoden findet man laut Rezos Video allerdings auch bei anerkannten Zeitungen und Magazinen. Als „Betteridge’s law of headlines“ bezeichnet er das bewusste Verwenden von Fragezeichen am Satzende. Dadurch erwecken Zeitungen den Anschein, dass es sich um eine neutrale Frage handelt. Tatsächlich verbirgt sich dahinter nach Rezos Meinung eine spekulative Behauptung. Rezo zeigt gleich anhand mehrerer solcher Beispiele, dass es durchaus erschreckende Parallelen zwischen Verschwörungserzählungen und journalistischen Texten gibt.

In einem weiteren Teil seines Videos geht er genauer auf gravierende Verstöße gegen den Pressekodex ein. Besonders ein Blatt nimmt es demnach mit journalistisch-ethischen Grundregeln nicht sonderlich genau. Der sogenannte Opferschutz, der die Persönlichkeitsrechte von Opfern sichert, wird nämlich gerade von der Bild-Zeitung häufig missachtet und zugunsten höherer Lesequoten missbraucht. Dieses Verhalten bezeichnet Rezo als „einfach nur ekelhaft“.

Sein Schlussappell richtet sich zunächst an die „seriöse Presse“. Rezo fordert von ihr einen fairen und ehrlicheren Umgang mit dem Leser, vor allem durch Transparenz und faktische Sorgfalt. Eine klare Abgrenzung zu „unseriösen Instanzen“ sei aktuell wichtiger denn je.

Am Ende wendet er sich an alle. Da Verschwörungserzählungen und Unwahrheiten vor allem durch schnelle Verbreitung Aufmerksamkeit erlangen, liege es in der Verantwortung jedes Menschen, derartige Thesen zuerst immer kritisch zu hinterfragen, bevor man sie teilt. Ein bewussterer Konsum ist hier wie so oft nötig. Denn wenn Quellen und Belege keine Bedeutung mehr haben und öffentliche Medien stattdessen grundsätzlich abgelehnt werden, „befinden wir uns wieder im Mittelalter“, wo Willkür über Leben und Tod bestimmt hat. Um das zu verhindern beendet Rezo sein einstündiges Video mit einer Aufforderung an alle Zuhörer: „Denkt rational, checkt Quellen […] und verurteilt diejenigen, die ihre Macht missbrauchen!“

Von Daniel Limmer