AB In die Welt

10 Monate in der Stadt der Pistazien und wie die grünen Jacken damit zusammenhängen

AB In die Welt!“- das war der Plan von Rebekka Fackler nach ihrem Abitur im Sommer 2020. Doch dann machte ihr Corona einen Strich durch die Rechnung. Ursprünglich wollte sie nämlich nach Ecuador, um dort einen freiwilligen Auslandsdienst zu absolvieren. Da eine Reise über die Grenzen Europas hinaus aber aufgrund der Corona-Krise immer unwahrscheinlicher wurde, entschied sie sich schlussendlich dafür, sich in Italien zu engagieren. Dafür bewarb sie sich beim Europäischen Solidaritätskorps, der einen europäischen Auslandsdienst für junge Erwachsene zwischen 18 und 30 Jahren ermöglicht. Verschiedene Organisationen bieten dort alle möglichen Umwelt-, Flüchtlings- und Sozialprojekte an und man kann sich dann direkt über den Europäischen Solidaritätskorps an diejenige Organisation wenden, an der man interessiert ist. In der Regel dauert ein Aufenthalt zwischen zwei und zwölf Monaten. Und so landete Rebekka schließlich bei der Zivil- und Umweltschutzorganisation „giacche verdi“ (italienisch für „grüne Jacken“) in Bronte – einer Kleinstadt am Ätna in Sizilien. Dort ist sie nun seit Oktober 2020. Sie setzt sich mit vier anderen Freiwilligen aus Deutschland für den Umweltschutz ein. Ein Hauptziel von „giacche verdi“ ist dabei, Projekte mit Grundschulkindern zu organisieren, um sie im Thema Umweltschutz weiterzubilden. Wegen der aktuellen Corona-Situation können die vier aber derzeit nur die Präsentationen vorbereiten und noch nicht selbst in den Schulen arbeiten. Sie hoffen aber, dass dies im Frühjahr 2021 wieder möglich sein wird. Außerdem wollen sie auch in Sizilien auf das Problem des Bienensterbens aufmerksam machen und unterstützen dazu die Bürgerinitiative https://www.savebeesandfarmers.eu/eng durch das Basteln von Plakaten und das Sammeln von Unterschriften. Generell sind sie oft draußen tätig und packen auch beim Pflanzen von Bäumen auf einer ehemaligen Mülldeponie sowie bei der Arbeit in den Olivenhainen mit an. Wer sich noch mehr für die genauen Tätigkeiten der fünf Freiwilligen interessiert, kann auch ihren Blog unter https://www.tuttopistacchio.wordpress.com verfolgen, auf dem die Jugendlichen von ihrem Alltag und ihren Erfahrungen berichten.

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Rebekka wollte raus aus Deutschland und eine neue Kultur kennenlernen. Dieser Wunsch hat sich bei ihr in Süditalien erfüllt, da sie schon viele Unterschiede zwischen Sizilien und Deutschland feststellen konnte. Insgesamt gefällt es ihr sehr gut in Bronte und sie genießt das italienische Essen und die entspannte Einstellung der Sizilianer in vollen Zügen. Nur mit der italienischen Sprache hat sie teilweise noch Probleme, weil sie in der Schule nie Italienisch hatte und es sich nun selbst beibringt - learning by doing sozusagen. Aber sie erzählt, dass auch das Sprechen und das Verstehen mit der Zeit immer besser werden und so freut sie sich sehr auf die verbleibenden neun Monate, die sie noch in der Stadt der Pistazien - so wird Bronte auch genannt - verbringen darf. 


Von Sophie Schultes