Kunstaktion am JHG

Der Baum in Kunst und Leben — ein nachhaltiges Projekt des JHGs

Ende April fand eine Aufforstungsaktion in Ruhpolding statt, die das Ziel hatte, den Wald mit blühenden Bäumen zu bereichern. Hintergrund dieser Aktion war die Kunstaktion des JHGs „Der Baum in Kunst und Leben“, die im Schuljahr 2021/2022 stattgefunden hat.  Die dabei entstandenen jahrgangsübergreifenden Arbeiten wurden zu Beginn dieses Schuljahres im K1 in Traunreut ausgestellt. Viele Schüler*innen nahmen teil und erfreuten sich des Erfolges und des guten Gewissens, etwas für die Natur getan zu haben.

Ziel dieser Kunstaktion „Der Baum in Kunst und Leben“ war es, ein nachhaltiges Kunstprojekt zu sein, das auch etwas Gutes für die Natur schafft. Im Laufe des letzten Schuljahres sind eine Vielzahl von Arbeiten in unterschiedlichen Techniken entstanden. Thema der Kunstwerke ist der Baum und seine Bedeutung für Mensch und Tier und die Gefahren, denen er ausgesetzt ist. Bei der großen Kunstausstellung im vergangenen September konnten die Besucher sich über die künstlerische Darstellung mit dem Thema auseinandersetzen und ins Gespräch kommen. Neben der Präsentation der Kunstwerke gab es auch ein Projekt, dass aktiv einen Beitrag zum Schutz des Waldes leisten mochte. Die Schüler*innen bedruckten Jute- und Turnbeutel mit dem Logo der Ausstellung, das selbstverständlich auch von Schüler*innen des JHGs stammt, und gestalteten Postkarten. Der Gewinn, der dabei umgesetzt wurde, sollte dann für einen guten Zweck gespendet werden.

Und hier kommen wir ins Spiel. Bei einer großen Aufforstaktion sollten wir selbst aktiv werden und die Spende persönlich nach Ruhpolding zu den Holzknechten bringen. Wir waren insgesamt 30 Schüler*innen des JHGs und wurden mit dem Bus zu dem Drei-Seen-Gebiet in Ruhpolding gebracht, wo der Forstwirt Sepp Wolf und mehrere seiner Auszubildenden, in Ruhpolding auch Holzknechte genannt, auf uns warteten, um uns einen Einblick in ihren Beruf und in die Aktion zu geben.

Die Aufgabe der Holzknechte ist es, auf den Wald aufzupassen, indem sie ihn gegebenenfalls aufforsten und beispielsweise die Vermarktung von Bauholz steuern. Ebenfalls erklärten sie, dass das von unserer Schule geförderte Projekt dazu diene, Bienen und anderen Insekten blühende Bäume und Sträucher zu bieten.

Nach einer ausführlichen Anleitung machten wir uns ans Werk und wurden von den Lehrlingen geführt und angeleitet. In Gruppen von sechs Schüler*innen gruben wir nacheinander jeweils ein Loch und setzten den jungen Baum oder Strauch, dem zuvor die Wurzeln für die bessere Pflanzung gekürzt wurden, in dieses Loch. Nun musste man das Loch lediglich sanft mit Erde schließen und etwas andrücken. So wurden im Schnitt drei Bäume bzw. Sträucher pro Schüler*in gepflanzt.

Von den Lehrlingen erfuhren wir, wie man die Bäume oder Sträucher erkennen und zuordnen kann. Bei dem schwarzen Holunder zum Beispiel ist das markanteste Merkmal das weiße Mark des Stammes, bei der Ulme der Zick-Zack-geformte Stamm. Wir pflanzten neben den Ulmen und dem schwarzen Holunder auch noch Felsenbirnen, Wildapfel, Pfarrerkappen, wollige Schneebälle und ein paar Eichen. 

Nachdem ungefähr die Hälfte der Pflanzen gepflanzt war, folgte eine Pause, wonach wir sofort wieder hochmotiviert an die Arbeit gingen.

Zum Schluss führte uns der Holzwirt zu einem sogenannten Habitatbaum und erklärte uns, welche Bedeutung dieser für das Ökosystem habe.

Ein Habitatbaum ist ein toter Baum, in dem verschiedene Insekten und Vögel leben und sich gegenseitig die nötigen Lebensbedingungen liefern, was den Habitatbaum zu einem guten Beispiel für einen geschlossenen Kreislauf oder ein funktionierendes Ökosystem des Waldes macht.

Zum Beispiel hämmert der Specht Löcher in den Baum, in die sich anschließend Raupen, Würmer und Käfer einnisten, die dann wiederum zum Futter für zum Beispiel Kauze werden. Somit ist der Habitatbaum ein perfekter Kreislauf innerhalb des Waldes.

Nach der Verabschiedung machten wir uns auf den Rückweg zur Schule. Die Aufforstungsaktion war sinnvoll für Wald, Tier und Mensch, da sie dem Wald mehr Vielfalt, den Insekten Futter und uns Schüler*innen Spaß und neu Gelerntes gebracht hat. Gleichzeitig war der Tag im Wald eine willkommene Abwechslung zum bekannten Schulalltag!

Von Alice Taier