Pride Month

Stonewall Inn — Beginn einer jahrzehntelangen Bewegung für Rechte und Toleranz

Bestimmt habt ihr schon einmal vom sogenannten „Pride Month“ gehört, der jährlich im Juni stattfindet. Doch was bewirkt er und wann hatte er seinen Anfang? Lest hier alles zu Ursprung und Bedeutung dieses besonderen Monats.

Stonewall Inn, Bar in der New Yorker Christopher Street

Die Geschichte des Pride Month begann in der Christopher Street, New York. In dieser Straße befand sich in den 60er Jahren das Stonewall Inn, eine Bar, die die Menschen der LGBTQ+ Community einen halbwegs sicheren Ort nannten. In dieser Bar befanden sich homosexuelle und transsexuelle Menschen sowie Drag Queens & Kings und auch andere Menschen der LGBTQ+ Community.

Da Homo- und Transsexualität damals als Krankheit oder Verbrechen galten, waren die Besucher der Bar an Polizeigewalt und Polizeirazzien gewöhnt und sie wussten üblicherweise dank Spionen bei der Polizei, wann die nächste Razzia geplant war. Doch die des 28. Juni 1969 kam überraschend für die Gäste des Stonewall Inn und verlief ungewohnt für die Polizei: Die Menschen wehrten sich zum ersten Mal, nachdem sie bei der Festnahme von Drag King Stormé DeLarverie von diesem aufgefordert wurden, zu rebellieren. Somit fingen die Menschen des Stonewall Inn an, die Polizei mit Gegenständen zu bewerfen, sie wegzudrängen und sich mit der Polizei zu prügeln. Die Polizei wurde dabei ebenfalls gewalttätig, was die Menschen nur noch mehr dazu motivierte, weiterzumachen. Jedoch gelang es der Polizei schlussendlich nach einigen Stunden der Auseinandersetzung, die Straße zu räumen.

Aus diesem Protest entwickelten sich weitere Demonstrationen gegen Polizeigewalt und Diskriminierung, die der Auftakt für die Pride-Bewegungen und -Paraden und schließlich auch für den Pride Month waren. In Deutschland entwickelte sich infolgedessen auch der sogenannte Christopher Street Day, an dem nicht nur im Juni Pride-Paraden stattfinden.

Doch wofür steht der Pride Month nun eigentlich?

„Pride“ bedeutet übersetzt „Stolz“. Der Stolz, so zu sein, wie man ist, sei es nun homo- oder transsexuell oder jegliche andere Form von „queer“. Der Pride Month ruft dazu auf, sich für seine Rechte einzusetzen, sich nicht dafür zu schämen, wer bzw. was man ist, Toleranz und Selbstbewusstsein zu zeigen, aber auch auf Ungerechtigkeiten hinzuweisen und Menschen zu gedenken, die ihr Leben für den Kampf für LGBTQ+ Rechte gelassen haben.

Obwohl sich seit 1969 viel verändert hat, ist Homo- oder Transsexualität in vielen Ländern immer noch verboten und sogar hier in Deutschland gab es laut des Bundesministeriums des Inneren und für Heimat im Jahr 2021 über 800 Straftaten gegenüber Menschen der LGBTQ+ Community. Der Pride Month ist also heute noch von großer Bedeutung, denn auch wenn die Allgemeinheit toleranter wird, gibt es immer noch Hass und Diskriminierung gegenüber Menschen der LGBTQ+ Community. Jedoch besteht die Hoffnung nun schon seit Langem, eine wirklich bunte und tolerante Zukunft für uns „queere“ Menschen zu erreichen.

Von Alice Taier