Ferienzeit ist Lesezeit

Zwei Bücher, die ganz bestimmt Langeweile vertreiben

Kennst du das? Du wartest schon die ganze Zeit bis Sommerferien sind. Dann — endlich — stehen sie vor der Tür. Und dann denkst du dir: „Was mach ich denn jetzt eigentlich?“ Alle Freunde sind im Urlaub, die Hitze erschlägt einen… Ich habe die Lösung: Lesen! Willst du erfahren, wie ein Mädchen in England gegen einen Gehirntumor kämpft oder doch lieber eine Zeitreise machen und erfahren, wie eine jüdische Familie auf der Flucht vor Hitler ist? Dann lies ganz schnell hier weiter!

Bunte Schnurrbart-Tage von Shelly Brown und Chad Morris (WooW Book Verlag, 18 €, 304 Seiten)

Ein neunjähriges Mädchen namens Maddie wohnt mit ihrer Familie in einem Haus in Amerika. Ihre Familie ist sehr groß. Maddie hat drei Brüder, davon ist einer älter. Außerdem hat sie Zwillinge als Geschwister, die nicht besonders nett zu Maddie sind. Doch ihr kleiner Bruder ist stets an ihrer Seite. Sie ist sehr schüchtern, doch Maddie kann sich mit bunten Schnurrbärten ermutigen. Sie muss leider eine sehr schwierige Zeit durchmachen, denn in ihrem Kopf wurde ein Gehirntumor diagnostiziert. Ein Streit mit der Klassenkönigin Cassie bringt dann das Fass zum Überlaufen.  Wegen ihrer Krankheit muss Maddie eine schwere Operation hinter sich bringen. Ob sie die Operation überlebt oder wie ihr Leben danach aussieht, das müsst ihr selbst lesen. Diese Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit. Maddie hat eine außergewöhnliche Fantasie. Zum Beispiel erfindet sie lustige Spiele mit Lexi und Yasmin, ihren besten Freundinnen. Sie unterstützen Maddie in dieser sehr schwierigen Zeit und lenken Maddie von dem Monster in ihrem Kopf ab.

Ich finde es sehr rührend, wie Maddie mit ihrer Krankheit umgeht. Das Buch ist sehr schön geschrieben. Deswegen meint man manchmal, direkt beim Geschehen dabei zu sein. Außerdem ist die Liebe, die in diesem Buch herrscht, wundervoll.

 

Als Hitler das rosa Kaninchen stahl von Judith Kerr (Ravensburger, 12,99€, 172 Seiten)

Eine reiche Familie, die in Berlin lebt, ist auf der Flucht vor Hitler. Annas und Max’ Vater ist ein berühmter Schriftsteller, die Familie ist jüdisch. Der Vater hat Angst, dass man ihm und seiner Familie den Pass wegnimmt. Deswegen fliehen sie, noch bevor Hitler an die Macht gewählt wird, nach Zürich, in die Schweiz. Dort findet die Familie schnell neue Freunde, doch Annas Vater wird nicht in die Schweizer Zeitung aufgenommen. Das, was er schreibt, will die Zeitung so nämlich nicht drucken.

Er kritisiert Hitler und die Nazis, was auch in der Schweiz verboten ist. Auf seinen Kopf werden schließlich Tausend Mark gesetzt. Das bereitet der Familie sehr große Sorgen und auch die Freunde sind nicht wirklich über diese Nachricht erfreut. Die Familie zieht, nachdem sie in der Schweiz keinen Anschluss gefunden hat, weiter nach Paris. Eine zu große und volle Stadt, wie Anna findet. Aber weil die Pariser Zeitung durch die Wirtschaftskrise Annas Papa auch nicht viel bezahlen kann, ziehen sie schließlich nach London und dort… Lest es selber! Diese Geschichte beruht ebenfalls auf einer wahren Begebenheit. In diesem Buch wird das Leben zu einer Zeit, als Hitler an der Macht war, ganz genau beschrieben. Es ist spannend zu erfahren, was die Leute damals gemacht haben, als der Krieg ausbrach. Trotz der gefährlichen Zeit geht das Leben weiter und das wird in diesem Buch sehr gut dargestellt.

Und übrigens gibt es auch eine ganz tolle deutsche Verfilmung von Caroline Link (2019), die ihr euch nach der Lektüre unbedingt noch ansehen müsst! (Die passenden Snacks für gemütliche Filmabende findet ihr ebenfalls auf der JOpinion ;-))

Viel Spaß beim Lesen und schöne Ferien wünscht euch euer Max!

Von Max Kellner