Bedrohte Tierarten
Time is running out - Ein Wettlauf mit der Zeit
Die Uhr tickt - sowohl in Sachen Klimawandel als auch in Sachen Tierschutz. Viele Tierarten sind gefährdet, andere kurz vor dem Aussterben. In diesem Artikel findet ihr einige Fakten zum Thema bedrohte Tierarten und auch, was ihr tun könnt, um den Tieren zu helfen.
Täglich sterben über hundert Tierarten aus, doch keinesfalls geschieht dies nur durch Naturkatastrophen. Viele Tiere sind wegen ihres Fells oder ihrer Hörner und Stoßzähne begehrt, andere verlieren ihren Lebensraum durch Waldrodungen oder werden gejagt. Hier lest ihr über einige Tierarten, die vom Aussterben bedroht sind:
Das Faultier:
Das Motto des Faultiers: Abhängen! Im wahrsten Sinne des Wortes. Und wie viele Begeisterungsstürme das Faultier auslösen mag, schließlich ist es auf Tassen, Kalendern, Hausaufgabenheften und anderen Artikeln aufgedruckt, so wird es doch von einer Spezies besonders bedroht: Dem Menschen. Durch Waldrodungen wird es gefährdet, außerdem fangen Wilderer Faultiere und verkaufen sie als Haustiere. Nach einer Schätzung von Experten gibt es von dem Zwergfaultier nur noch etwa 500-1500 Exemplare! Da das Faultier sich nur langsam bewegt, kann es auch nicht vor Wilderern flüchten.
Faultier-Mama mit Baby
Der Amurleopard:
Dieses majestätische Raubtier ist ein perfektes Beispiel, wie Jäger zu Gejagten werden. Aktuell gibt es nur noch etwa hundert Amurleoparden auf der gesamten Welt und genauso laut wie das Brüllen eines Leoparden sollte auch die Aufforderung sein, Wilderer zu stoppen. Amurleoparden sind wegen ihres Fells begehrt. Doch tragen auch Waldrodungen und das Jagen ihrer Beutetiere dazu bei, dass Amurleoparden mittlerweile vom Aussterben bedroht sind.
Amurleopard
Der Hyazinth-Ara:
Vielleicht kennen manche von euch den Film „Rio“, in dem ein Blauara denkt, er sei der Letzte seiner Art. Auch im echten Leben ist der Hyazinth-Ara bedroht. Wilderer fangen und verkaufen diese hübschen Vögel wegen ihrer außerordentlichen Schönheit und Intelligenz. Oft wissen die zukünftigen Besitzer jedoch nicht, welche Bedürfnisse exotische Papageien haben. Außerdem gehört kein exotisches Tier, sei es ein Ara, ein Tiger oder andere in ein Wohnzimmer, das ungefähr so viel mit ihrem natürlichen Lebensraum zu tun hat wie ein Schneesturm mit Mallorca. Nämlich gar nichts. Trotzdem ist der illegale Handel mit den exotischen Hyazinth-Aras populär. Nach einer Schätzung aus dem Jahr 2003 gibt es nur noch etwa 6.500 Exemplare.
Hyazinth-Ara-Pärchen
Der Orang-Utan:
Diese sonderbar aussehenden Tiere mögen dem Menschen noch so ähnlich sein, bedroht sind sie trotzdem. Von den Sumatra-Orang-Utans gibt es circa 14.000 Tiere, von den Tapanuli-Orang-Utans nur noch 800. Auch wenn diese Zahlen vielleicht zuerst nicht dramatisch erscheinen, wird bei genaueren Überlegungen klar, dass trotzdem Zeit zum Handeln ist. Die Bestände sinken stetig, da Regenwälder für Palmölplantagen abgeholzt werden. Auch werden Jungtiere brutal von Wilderen gefangen und verkauft, die Muttertiere werden getötet. Da die Muttertiere eine innige Beziehung zu ihren Babys aufbauen, ist das Auseinanderreißen von Familien grausam und unmenschlich. Außerdem werden Orang-Utans gejagt und in einigen Ländern wird ihr Fleisch gegessen, obwohl sie unter dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen (auch CITES genannt) stehen. Da Orang-Utans eng mit dem Menschen verwandt sind, können sie auch an Malaria, Hepatitis, Cholera und Tuberkulose erkranken. Dies geschieht durch den Kontakt mit Wilderern.
Orang-Utan-Baby
Das nördliche Breitmaulnashorn:
Mit Entsetzen liest man das Ergebnis der Gefühlslosigkeit von Wilderern. Weltweit gibt es nur noch zwei nördliche Breitmaulnashörner. Nachdem im März 2018 das letzte männliche Exemplar „Sudan“ eingeschläfert werden musste, gibt es also nur noch zwei Tiere. „Fatu“ und „Najin“ sind allerdings auch nicht mehr körperlich in der Lage, durch künstliche Befruchtung ein Jungtier auf die Welt zu bringen. Deswegen versuchen Forscher nun durch ein aufwendiges Verfahren, ein junges und gesundes Südliches Breitmaulnashorn ein Nashornbaby austragen zu lassen. Durch die aktuelle Situation mit Corona werden jedoch auch diese Forschungen verlangsamt. Es bleibt zu hoffen, dass es den Forschern gelingt, das nördliche Breitmaulnashorn zu retten.
Nashorn-Gruppe
Nun habt ihr einige Tierarten kennengelernt, die vom Aussterben bedroht sind. Jetzt erfahrt ihr Tipps, wie ihr den Tieren helfen könnt:
Werft keinen Müll in die Natur! Was zunächst wie eine Floskel erscheinen mag, ist doch wichtig, wenn man bedenkt, dass Vögel, aber auch andere Tiere Plastikteile für Futter halten und schließlich qualvoll verenden. Ihr könnt auch regelmäßig Müll sammeln.
Versucht auf Palmöl zu verzichten. Da für Palmölplantagen Regenwälder abgeholzt werden, verlieren viele Tiere ihren Lebensraum.
Kauft Bio-Produkte. So helft ihr, Insekten zu schützen.
Verzichtet auf Produkte aus Elfenbein, Leder, Pelz usw. Für diese Produkte werden Tiere ausgebeutet und getötet, auch leben sie in Massentierhaltung oder werden qualvoll von Wilderern erschossen oder anders getötet.
Pflanzt Blumen oder baut Insektenhotels. So könnt ihr Insekten nachhaltig schützen.
Von Lena Einsiedl